Warum Demokratie unseren Alltag prägt und schützt
Demokratie beeinflusst unser Leben oft stärker, als wir denken. Von Meinungsfreiheit über soziale Sicherheit bis hin zu besserer Lebensqualität – unser Beitrag beleuchtet, warum Demokratie nicht nur wichtig, sondern schützenswert ist und wie sie uns im Alltag prägt.
Einleitung: Warum ist Demokratie wichtig?
Demokratie – ein großes Wort! Und in diesen Tagen sprechen wir viel davon, wie wichtig sie ist, dass wir sie schützen und für sie eintreten müssen. Dennoch bleibt eine Verbindung zu unserem Alltag oft abstrakt. Das liegt zum einen daran, dass es weder eine einheitliche Definition noch einen rechtlichen Schutz für den Begriff gibt. Heißt: Jede*r kann sich als Demokrat*in oder demokratisch beschreiben und jede*r kann dabei etwas anderes meinen.
Grundsätzlich bedeutet Demokratie “Herrschaft des Volkes”. Der Begriff kommt dabei aus dem Griechischen. Er wird für verschiedene moderne Lebensformen und politische Ordnungen verwendet, in denen alle Bürger*innen dieselben Rechte und Pflichten haben und es keine*n Herrscher*in gibt, der*die über die Bevölkerung regiert.
Demokratie: Ein Begriff, viele Bedeutungen
Im Alltag scheint es, als würde uns unsere Regierungsform kaum beeinflussen. Antidemokratische Stimmen werden lauter und manche Menschen sehen in der Demokratie nicht mehr die ideale Regierungsform. Und auch die Demokratie hat ihre Schwächen. Zum Beispiel dauern demokratische Entscheidungsprozesse oft lange, da es einen Kompromiss mit den beteiligten Parteien zu erreichen gilt. Ist die Demokratie deshalb aber eine schlechte Regierungsform? Auf keinen Fall! Demokratie ist erstrebens- und schützenswert. Ihre grundlegenden Prinzipien ermöglichen die freie Gestaltung unseres Lebens.
Demokratische Grundrechte im Alltag
- Meinungsfreiheit
- Versammlungsfreiheit
- Religionsfreiheit
- Vereinigungsfreiheit
- Pressefreiheit
Freiheit der Meinung, Versammlung und Vereinigung
In einer Demokratie darfst du deine Meinung äußern, auch dann, wenn sie kritisch gegenüber der Regierung ist. Bist du unzufrieden mit dem Status Quo oder mit geplanten Gesetzen und möchtest gerne eine Demonstration planen? Kein Problem! Du darfst Versammlungen planen oder auch Vereinigungen gründen, in denen du dich mit Anderen für deine Anliegen stark machst. Genauso hast du aber auch das Recht einer Vereinigung nicht beizutreten oder aus ihr wieder auszutreten.
Religionsfreiheit: Glaube als individuelles Recht
Du bist gläubig? Die Religionsfreiheit ermöglicht dir eine freie Ausübung deines Glaubens. Welcher Religion du dabei angehörst, darfst du selbst entscheiden. Und genauso steht es dir frei auch keiner Religion anzugehören.
Pressefreiheit: Vielfalt an Meinungen und Informationen
Ein weiteres wichtiges Grundrecht der Demokratie ist die Pressefreiheit. Sie stellt sicher, dass eine unabhängige Berichterstattung über Themen des öffentlichen Interesses stattfindet. Dies ermöglicht es, sich durch verschiedene Quellen informieren zu können. Die breite Meinungs- und Stimmenvielfalt eröffnet neue Perspektiven und einen breiteren Diskurs, der so viel Menschen wie möglich miteinbezieht. Denn nur wer sich informieren kann, kann sich eine eigene umfassende Meinung bilden. Und das ist unser Recht als Bürger*innen einer Demokratie.
Schutz vor Willkür und Diskriminierung
Die Demokratie gibt uns aber nicht nur Rechte, sondern schützt uns ebenfalls:
- Vor staatlicher Willkür
- Vor Diskriminierung
- Durch Zusicherung der Würde der Menschen
- Durch Menschen- & Bürger*innenrechte
Die Würde des Menschen als unverhandelbares Grundrecht
Die Rechtsstaatlichkeit unserer Demokratie schützt uns vor staatlicher Willkür, Diskriminierung und der Verletzung unserer Menschen- & Bürgerrechte. Der Staat darf nicht willkürlich über uns entscheiden oder uns einschränken. So sichert die Gewaltenteilung, dass Regierungshandeln im Einklang mit bestehendem Recht ist. Aber auch wir selbst und unsere Mitmenschen müssen sich an Gesetze halten und müssen mit Konsequenzen rechnen, wenn wir dies nicht tun. So schützen uns die Regeln der Demokratie unter anderem vor Benachteiligung, Ausgrenzung und Anfeindung aufgrund von Merkmalen wie ethnischer Zugehörigkeit, Alter und Geschlecht.
Die Sicherung unserer Würde als Menschen muss immer gewährleistet werden. Das heißt:
Diese Sicherheit schützt uns z.B. vor Folter durch staatliche Institutionen. Ein Schutz, der nicht in jedem Land garantiert ist.
Wahlfreiheit in Beruf und Wohnort: Das Recht auf Selbstbestimmung
Weitere Rechte, einer Demokratie, die man vielleicht manchmal vergisst:
- Politische Partizipation
- Wahl deines Berufes
- Wahl deines Wohnorts
- Briefgeheimnis
Wir dürfen uns politisch engagieren, wählen unsere politischen Vertreter*innen selbst und können auch selbst kandidieren. Wir können uns frei entscheiden, wo wir wohnen wollen und welche Arbeit wir nachgehen. Der Staat darf uns weder Wohnort noch Beruf vorgeben – zwei Freiheiten, die unseren Alltag stark beeinflussen und meist als selbstverständlich angesehen werden. Freiheiten, die uns erlauben unser Leben so zu führen, wie wir es wollen.
Positive Effekte der Demokratie für unsere Gesellschaft
Neben all diesen Rechten führt Demokratie als Regierungsform auch zu weiteren überraschenden, positiven Effekten (Why Is Democracy Worth Defending? (Letzter Zugriff: 05.11.24):
- Besserer Gesundheit und Glücksempfinden
- Stärkeren Minderheitenrechten
- Weniger Korruption
- Wirtschaftlichem Wohlstand & Umverteilung
- Stärkeren Sozialleistungen
- Weniger Kriege
- Stärkere Sozialkontakte
Demokratie macht glücklich und gesund: Studien zeigen die Vorteile
Wissenschaftlichen Studien zur Folge sind Bürger*innen in demokratischen Ländern glücklicher beziehungsweise berichten von einem stärkeren subjektiven Glücks- und Zufriedenheitsempfinden. Je demokratischer ein Land ist, desto besser scheint es seinen Bewohner*innen zu gehen. Das betrifft auch die Gesundheit. Das liegt in erster Linie daran, dass Demokratien im Schnitt besser ausgestattete Gesundheitssysteme haben, in denen der Zugang zum Gesundheitswesen nicht einer priviligierten Minderheit vorbehalten ist.
Schutz der Minderheiten und weniger Korruption
Auch wenn sich in einer Demokratie die Gesellschaftsmehrheit durchsetzt, sind im Schnitt dennoch Minderheiten besser rechtlich geschützt. Das liegt unter anderem daran, dass sich Minderheiten durch den garantierten Schutz vor Diskriminierung, den sie in Demokratien erhalten, für ihre Rechte stark machen können. In autoritären Systemen ist das nicht gewährleistet. Weiter zeigen Studien, dass lange bestehende Demokratien die geringsten Herausforderungen mit Korruption haben. Auch das wirtschaftliche Wachstum ist stabiler und der wirtschaftliche Wohlstand der Bevölkerung im Allgemeinen besser, was vor allem durch Umverteilung erreicht wird. Erlebbar wird das durch die Sicherheitsnetzte des Sozialsystems, wie wir es in Deutschland kennen.
Demokratie sichert Frieden und stärkt soziale Bindungen
Und: Demokratien bringen Frieden. Sie führen seltener Kriege und sind resilienter gegenüber Bürgerkriegen und Aufständen. Ein positiver Effekt, der überrascht und wohl den eigenen Alltag mitunter am meisten beeinflusst: Wer in Demokratien lebt, ist in der Lage stärkere Beziehungen und Sozialkontakte zu pflegen. Studien belegen eine Wechselwirkung zwischen Demokratie und sozialem Kapital, sprich unserer Fähigkeit soziale Beziehungen zu Mitmenschen zu führen. Demokratien bestärken diese Fähigkeit und gleichzeitig sind Menschen, die starke soziale Beziehungen führen können im Durchschnitt zufriedener mit der Demokratie als Regierungssystem.
Fazit: Demokratie ist der Schlüssel zu einem freien und sicheren Leben
All die beschriebenen Rechte, der Schutz und die Zusammenhänge mit weiteren Effekten zeigen, dass Demokratie durchaus eine gravierende Auswirkung auf unseren Alltag hat und, dass das Leben wie wir es gewohnt sind, ohne Demokratie nicht vorstellbar wäre. Es sind alles Aspekte, die es sich lohnt beizubehalten und dafür brauchen wir die Demokratie.